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Warum ein Kornfeld gefährlich für Hunde und Katzen sein kann

Grannen können für uns Hunde und Katzen gefährlich sein. Denn beim Toben durch Kornfelder und Sommerwiesen fangen wir Vierbeiner uns die borstenartigen Pflanzenteile gerne einmal ein. Haben sich die Fremdkörper einmal festgesetzt, können wir Tiere selbst oft nicht viel machen. Herrchen und Frauchen müssen also ein wenig aufpassen. Nicht selten müssen wir dann auch zum Tierarzt. Warum, und was Tierhalter tun können, das erzähle ich Ihnen hier in unserem Beitrag. Außerdem habe ich ein paar Tipps und Hinweise für die Gassirunde im Sommer für Sie.

Was sind Grannen?

 

Grannen sind harmlos aussehende, haarige und mit Widerhaken ausgestattete Pflanzenteile, die jeder von uns schon einmal im Hochsommer als Teil der Getreideähre gesehen hat. Die Spitzen des Getreides sozusagen. Die Natur hat sich bei Grannen auch etwas gedacht: Sie bieten dem Korn Schutz und sind haarig und dank Widerhaken rau, damit sie sich leicht ausbreiten, etwa durch den Wind oder eben durch das Fell von Tieren. Der Wind sorgt auch dafür, dass Grannen nicht nur in der Nähe eines Feldes lauern können.


Warum sind Grannen gefährlich?

Bei jedem Spaziergang im Sommer, z. B. am Feldrand, gerade wenn das Getreide schön gold und trocken ist, ist besonders Vorsicht geboten. Denn dann lösen sich die Pflanzenteile einfach von der Ähre und brechen bei Berührung ab. Vielleicht wurden einige Felder auch schon geerntet und die Grannen haben sich dann über die Luft verbreitet. Beim Spaziergang können sie sich jetzt sehr leicht an uns Hunden und Katzen festsetzen. Besonders an diesen Orten:

  • Fell
  • Ohren
  • Atemwege
  • Pfoten
  • Augen
  • Achseln

Gruselig: Durch ihre Widerhaken können sie auch als Fremdkörper in uns geraten. Sie wandern gerne weiter und dann tiefer ins Gewebe hinein. Dort, wo die Haut dünner ist, z. B. zwischen unseren Pfoten oder unter den Achseln, haben Grannen leichteres Spiel. Dringen sie als Fremdkörper ein, sind Grannen nicht nur noch schwerer zu entdecken bzw. zu entfernen. So sorgen sie auch für Entzündungen an Trommelfell, in den Augen oder zu eitrigen Abszessen. Auch Einatmen ist besonders gefährlich, denn dann finden Grannen den Weg zur Lunge.

Was können Sie gegen Grannen tun?

Nicht mehr im Sommer spazieren zu gehen, ist natürlich keine Option. Ganz vermeiden lässt sich die Begegnung mit Grannen also nicht. Trotzdem sollten wir Vierbeiner nicht unbedingt durch Getreidefeld rennen. Die einzige Lösung heißt also: Schnell entfernen.

 

Auch abseits vom Feld oder der hohen Wiese gilt somit: Sie müssen Ihren Liebling nach einem sommerlichen Spaziergängen gründlich untersuchen, damit Grannen nicht tiefer in das Gewebe eindringen. Grannen sollten also zur Gassi-Routine gehören wie das Absuchen nach Zecken. Haben Sie eine Granne entdeckt, die noch oberflächlich in der Haut oder dem Fell steckt? Dann können Sie sie oft noch mit einer Pinzette herausziehen. 

 

Sind die Grannen aber tiefer eingedrungen, müssen Sie schnell zum Tierarzt. Dieser kann Grannen sauber und fachgerecht entfernen, bevor es zu Entzündungen kommt. Was gar nicht gut ist: Selbst Ohrentropfen oder Medikamente zum Beispiel ins Ohr geben! Denn dann sieht auch die Tierärztin nicht mehr, was im Ohr steckt – außer die Flüssigkeit. 

 

Woran erkennt man, ob sich Grannen festgesetzt haben?

 

Hunde und Katzen bemerken den Fremdkörper und versuchen ihn durch verschiedene Symptome loszuwerden:

  • Niesen
  • Kratzen
  • Schütteln
  • Schlecken

Kopfschütteln, Kratzen am Ohr oder Schlecken an der Pfote können also Anzeichen sein. Treten diese Symptome plötzlich und kurz nach einem Spaziergang auf? Dann könnte das auf Grannen hinweisen. Aber auch ein eitriger Abszess etwa an der Pfote oder einseitiger Ausfluss aus der Nase können die Ergebnisse einer eingedrungenen Granne sein.

 

Und bei diesen Symptomen heißt es: Ab zu Ihrer Tierärztin!