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Silvester tierisch entspannt? Tipps und Infos zum Jahreswechsel!

Das Jahr neigt sich schon wieder dem Ende und Silvester steht vor der Tür. Doch in die Vorfreude auf die Silvesterfeier mischt sich bei Hunde- und Katzenbesitzern oft die Sorge um ihr Tier. Für unsere Haustiere bedeutet der Jahreswechsel mit lauten Böllern und Raketen oft Stress und Angst. Es gibt jedoch einige Möglichkeiten wie Sie ihrem Tier die Tage um Silvester erleichtern können.

 

Tierärztin Barbara Mengelkamp hat die aktuell sinnvollen Optionen für Sie zusammengefasst:

Nahrungsmittelergänzungsmittel mit psychoaktiven Pflanzenstoffen oder speziellen Aminosäuren oder Raumsprays und ähnliches mit tierartspezifischen Pheromonen können helfen die tierischen Familienmitglieder zu beruhigen.

Aminosäuren wie L-Theanin und L- Tryptophan oder Botenstoffe wie GABA reduzieren die Zellaktivität in bestimmten Gehirnbereichen, bzw. aktivieren und regenerieren Bereiche des Gehirns so, dass Angstzustände gemindert werden.

Baldrian, Johanniskraut, Melisse, Hopfen und Hanffaserextrakt wirken angstlösend, schlaffördernd, krampflösend und antidepressiv. Wichtig ist, dass diese Kräuter, je nach Produkt wenige Stunden bis Wochen vor dem Ereignis gegeben werden.

Tierartspezifische Pheromone sind Botenstoffe die nur Ihr Hund oder Ihre Katze riechen kann. Diese Glückspheromone werden von Ihrem Tier selbst auch gebildet und abgegeben wenn es sich wohlfühlt. Eine synthetische Nachbildung dieser Pheromone vermittelt Ihrem Tier Geborgenheit und Sicherheit.

Sie wollen entspannt mit Ihrem Tier Silvester feiern? Dann sprechen Sie uns an, wir beraten Sie gerne über vorhandene Produkte.

 

Silvester sedieren? Warum nicht?

Lange Zeit wurde für Hunde eine Sedierungspaste gegen Angstzustände und Aggressivität angeboten. Diese Paste enthält den Wirkstoff Acepromazin. Dieses Medikament wirkt sedativ-hypnotisch und setzt die Bewegungsfähigkeit herab. Wir bieten diese Art von Beruhigungsmittel nicht an und raten aus folgenden Gründen davon ab:

Acepromazin blockiert hauptsächlich sogenannte Dopaminrezeptoren was zu einer gedämpften Wahrnehmung führt. Eine echte Angst hemmende Wirkung hat es nicht. Zusätzlich belastet es den Kreislauf durch seine Blutdruck senkende Wirkung und hemmt die Temperaturregulation, wodurch der Hund schnell unterkühlt. Weitere mögliche Nebenwirkungen können eine Abnahme bestimmter Blutzellen und Fruchtbarkeitsstörungen sein. Bei einer Überdosierung kann es zu akuten Vergiftungssymptomen  wie Koma, Krämpfen, Taumeln und Stolpern, Herzrasen und Tod durch Atemstillstand kommen. 

Windhunde und sehr große Hunderassen können überempfindlich auf Acepromazin reagieren, während terrierartige Hunderassen unter Umständen unempfindlich reagieren.

Eine Alternative für extrem panische Hunde bei denen keine pflanzlichen Mittel helfen bietet eine relativ neue Paste. Diese enthält Dexmedetomidin. Die Paste wird genau wie das herkömmliche Acepromazin über die Maulschleimhaut aufgenommen und sollte zwischen Lefze und Zahnfleisch appliziert werden. Gelangt es direkt in den Magen-Darm-Trackt wird der Wirkstoff nicht aufgenommen.

Wichtig ist, dass dies passiert bevor der Hund der Stresssituation ausgesetzt ist damit körpereigene Stresshormone nicht die Wirkung des Dexmedetomidin verhindern. Bei bereits extrem nervösen, unruhigen Tieren kann Wirksamkeit reduziertsein.

 

Anders als das Acepromazin setzt das Dexmedetomidin haupstächlich an sogenannten Noradrenergen Rezeptoren an. Dadurch wird der Erregung entgegen gewirkt und somit die Schreckreaktion blockiert. Es wirkt gezielt auf Gehirnregionen die bei Aufbau- und Aufrechterhaltung komplexer Ängste beteiligt sind und schwächt Bewegungen die in Zusammenhang mit Stress stehen. Sollte nach der ersten Gabe keine Wirkung eintreten besteht die Möglichkeit nach zwei Stunden nachzudosieren.

Aber auch bei diesem Medikament kann es in hohen Dosen zu Nebenwirkungen wie Reduktion der Herzfrequenz, Körpertemperatur und Durchblutung in den Beinen und Schleimhäuten und auch zu Erbrechen und Inkontinenz kommen. Aus diesem Grund darf das Medikament nur bei gesunden Hunden und nur bei absoluter Notwendigkeit verabreicht werden.