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Flöhe beim Hund und bei der Katze

Ich mag viele Tiere um mich herum, aber Flöhe können mir ehrlich gestohlen bleiben. Im Moment befallen sie leider wieder viele meiner Freunde. Das merke ich immer dann, wenn sich meine Hunde- und Katzenkumpels ständig selbst kratzen und beißen. Denn klar, so ein Flohbiss juckt ganz schlimm.

 

Was juckt denn da so?

Was uns Hunde und Katzen juckt, das sind in Wirklichkeit Parasiten. Denn so ein Floh macht es sich auf uns gemütlich und im Erwachsenenstadium ernähren sich Flöhe von unserem Blut. Wir sind also ihre Wirtstiere. Und die Bisse führen zu Juckreiz.

 

Wenn uns einmal ein Floh befallen hat – zum Beispiel beim Spazieren gehen – dann geht alles ganz schnell. Denn nach wenigen Minuten beginnt das Blutsaugen. Und die Flöhe sind fleißig: Bereits in den ersten 48 Stunden beginnen sie zahlreiche Eier zu legen, die dann von uns abfallen und sich zu Larven entwickeln. Diese verstecken sich dann an dunklen Stellen in der Wohnung und der Umwelt. Dadurch wird die ganze Umgebung in kurzer Zeit kontaminiert: unser geliebter Schlafplatz, das kuschelige Sofa, das Auto – alle Stellen, an denen wir uns aufhalten.

 

Wie erkennt Ihr einen Flohbefall?

Der Befall mit Flöhen kann sich durch unterschiedliche Symptome äußern. Zunächst kratzen und beißen wir Hunde und Katzen uns vermehrt. Wir versuchen natürlich mit allen Mitteln, das Jucken loszuwerden. Auch auf vermehrtes Lecken und übertriebene Fellpflege setzen wir dann. Manchmal können auch die Haare ausfallen (Alopezie), und die Haut kann gereizt, rot und entzündet sein.

 

Bei einem starkem Befall können Herrchen und Frauchen die Flöhe auch mit bloßem Auge erkennen. Einige meiner Freunde haben aber sehr dichtes oder langes Fell, sodass man die Flöhe nicht so schnell sieht.

 

Sind Flöhe gefährlich?

Flöhe nerven und jucken nicht nur höllisch, sie können auch andere Folgen mit sich bringen:

  • Es ist möglich, dass Hunde und Katzen eine Überempfindlichkeit gegen Flohspeichel entwickeln, eine Flohspeichel-Allergie. Die Haut kann sich entzünden, und es können Hautrötungen oder Haarausfall auftreten.
  • Starker Flohbefall, bei dem die Flöhe sehr viel Blut saugen, kann vor allem bei Jungtieren zu einer Blutarmut (Anämie) führen.
  • Der Floh kann einen Bandwurm (Gurkenkernbandwurm) übertragen, sodass von Flöhen befallene Haustiere unbedingt auch zu entwurmen sind.
  • Flöhe beim Hund und bei der Katze können auch auf den Menschen übergehen. Sie beißen gerne mehrmals hintereinander, so dass die Stiche auf der Haut dicht hintereinander liegen („Flohstraße“). Auch beim Menschen kann die betroffene Hautstelle jucken, rot werden und sich entzünden.

Wie werden Flöhe diagnostiziert?

Wenn die Flöhe nicht mit bloßem Auge zu sehen sind, kommt beim Tierarzt oder der Tierärztin ein spezieller Flohkamm zum Einsatz, mit dem viele verschiedene Fellstellen gekämmt werden. In dem ausgekämmten Material sind die Flöhe oder ihr Kot dann gut zu erkennen.

 

Klar, wir Hunde sind oft auch einfach mal dreckig. Aber um Flohkot von Verunreinigungen im Fell unterscheiden zu können, feuchtet der Tierarzt das Material an. Färbt es sich rot, so ist dies ein Hinweis darauf, dass es sich um verdautes Blut aus dem Kot des Flohs handelt.

 

Tiere, die unter einer Flohspeichel-Allergie leiden, haben oftmals nicht viele Flöhe im Fell. Sie reagieren so stark auf einen einzigen Flohbiss, dass es oftmals schwierig ist, die Flöhe nachzuweisen.

 

Wie werden Flöhe behandelt?

Um Flöhe bei uns erfolgreich zu bekämpfen, ist eine Reihe von Maßnahmen notwendig. Und nicht nur wir Tiere, sondern auch die komplette Umgebung ist zu behandeln.

  1. Flöhe auf dem Tier selbst abtöten.
    Dies lässt sich durch entsprechende Anti-Flohmittel zum Beispiel in Form eines Spot-on-Präparats, Tabletten oder Sprays erreichen, welche beim Tierarzt erhältlich sind.

  2. Die jugendlichen Stadien der Flöhe bekämpfen.
    Die gesamte Umgebung, in der wir Tiere uns aufhalten, muss gereinigt und behandelt werden. Besonders dunkle und warme Stellen – wie Decken, Plätze unter dem Sofa oder dem Bett – sind oftmals mit Flöhen kontaminiert. Auch das Auto sollte man hierbei nicht vergessen. Es empfiehlt sich, die Böden zu saugen und zu putzen, alle Decken und Schlafunterlagen zu waschen oder zu entfernen.
  3. Flöhe überleben auch im Staubsaugerbeutel.
    Daher ist es ratsam, die Beutel nach dem Saugen zu verschließen (z.B. in einem Müllbeutel) und über den Hausmüll zu entsorgen, da sonst ein erneuter Flohbefall des Hauses möglich ist.
  4. Nach der Reinigung ist es sinnvoll, die Umgebung mit einem Insektizid zu besprühen. Es sind zahlreiche Produkte auf dem Markt, beispielsweise Vernebler oder Umgebungssprays.

Wichtig ist auch, dass alle Tiere im Haushalt behandelt werden. 

 

Wie ist die Prognose bei einem Flohbefall?

Sind wir einmal mit Flöhen befallen, kann eigentlich alles gut ausgehen, wenn die Umgebung entsprechend saniert wird. Hier sind Ausdauer und eine sehr gründliche und konsequente Reinigung nötig.

 

Eine Sache sollte aber bedacht werden: Da Flöhe auch Bandwürmer (Gurkenkernbandwurm) übertragen können, ist es ratsam, dass wir Tiere nach Abschluss der Flohbehandlung entwurmt werden.

 

Kann man Flöhen vorbeugen?

Ja, durch eine regelmäßige Prophylaxe!

 

Zur Flohprophylaxe werden bestimmte Präparate eingesetzt, um Flöhe abzutöten und den Befall zu verhindern. In welchen Zeitabständen die Präparate verabreicht werden müssen, hängt immer von dem jeweiligen Präparat ab.

 

Es sollte dazu auch bedacht werden, ob

  • andere Haustiere (als potenzielle Überträger) mit im Haushalt leben?
  • Kontakt zu anderen Tieren, die mit Flöhen befallen sein könnten, besteht?
  • das Tier an einer Flohspeichel-Allergie leidet?

Eine regelmäßige Flohprophylaxe empfehle ich in jedem Fall!!!

 

Ich und mein menschliches Praxisteam hier an der Erft beraten Sie gerne bezüglich einer individuellen Parasitenprophylaxe für Ihr Tier!